"s‘erschte Oi hau i mr glei selbr glegt“

Darf ich vorstellen? Ich bin Hennriette, a echt schwäbisches Landoi und DAS HUHN, dem die Verbraucher trauen können.

„PFLOP!“ Es ist 6 Uhr in der Früh und heute ist alles anders als an den bisherigen Tagen. Die ersten Sonnenstrahlen scheinen auf mein herrlich geschmeidiges Gefieder und Don Jogl Hanne, unser schwäbischer Hofhahn, der davon träumt, als Don Giovanni aller Rassehähne in die Hühnergeschichte einzugehen, hat nach 2 Stunden Einkrähübungen endlich den Höhepunkt seiner Krähkünste erreicht.

Bauer Rehm und seine anvertraute Gattin haben bereits ihren ersten Kaffee getrunken und sind in Arbeitskleidung auf dem Weg zum Schweinestall. Im Schweinestall wohnt mein Freund Paule, ein echt schwäbisches Ferkel. Vielleicht komme ich später dazu, mich heimlich von der Hühnerwiese wegzuschleichen um ihm von den Neuigkeiten zu berichten.

Im Moment bin ich zu aufgeregt und um allen meine Aufregung kundzutun, gackere ich in den höchsten Tönen. Nach 22 Wochen meines Hühnerdaseins, habe ich ein ganz neues Körpergefühl und unter mir liegt etwas noch nie da gewesenes. Meine Freundinnen Charlotte und Agathe kommen angerannt um zu sehen, was bei mir los ist. Staunend und freudig betrachten wir gemeinsam mein Werk und gackern aufgeregt zu dritt, was das Zeug hält. Bald haben wir alle anderen 247 Hühner, die mit mir auf dem Bauernhof Rehm leben, mit unserem Gegackere angesteckt, sodass selbst Don Jogl Hanne sein besonders sonntags ausführliches Krähen unterbricht, um nach dem Rechten im Hühnerstall zu sehen. Und um ganz ehrlich zu sein, weil keine von uns Hühner ihm gerade die Aufmerksamkeit schenkt, die er doch am liebsten so sehr allzeit bereit genießt.

Meine beste Freundin Charlotte überreicht mir zur Feier des Tages selbstgepflückten Rotklee. Rotklee liebe ich über alles und ich bin jederzeit bereit, alles dafür zu tun, um von dieser Köstlichkeit zu naschen. Bauer Rehm kommt direkt vom Schweinefüttern auf unsere saftige Sommerwiese. Es ist mein Geheimnis, das ich nur mit Charlotte teile: Bauer Rehm ist mein wahrer Held. So stark, so kräftig, so gut gebaut – ein echt schwäbischer Naturbursche. Aufmerksam und liebevoll umsorgt er uns Hühner mit dem besten eigens für uns angebautem Futter von seinen Felder. Selbstverständlich gen-frei. Sobald wir eine Weide abgegrast haben, fährt er uns mit dem Hühnermobil auf eine neue Weide mit frischem Gras und Wiesenblumen. Am Abend bringt er uns im Hühnermobil unter, damit wir in der Nacht sicher und beschützt sind

Aufrecht und voller Stolz präsentiere ich mich und mach ihm gackernd schöne Augen. Es ist vollbracht. An einem Sonntag, am Fuße des Bussens, dem heiligen Berg Oberschwabens, hab ich mir selbst das erste Ei gelegt. Denn von nun an hab ich täglich richtig viel Arbeit. Erst recht, nachdem meine beiden Brieftaubenfreunde Karle und Horst, die in der ganzen Welt herumkommen, die frohe Botschaft gleich weitergetragen, die Spatzen es natürlich sofort traditionell einem schwäbischen Dorf gemäß von den Dächern gepfiffen haben und die Kunde es bis zuletzt zum Pfarrer auf die Kanzel geschafft hat. Seitdem möchten alle mit meinen ganz besonderen Grünland-Eiern beglückt werden: prachtvoll, wohlgeformt, feinschmeckend, von bester Qualität, direkt aus der Natur und braun. Ich bin übrigens ein braunes Huhn. Das Huhn Hennriette.